Cannabis & Histamin – wenn der Körper plötzlich auf Widerstand geht

Cannabis & Histamin – wenn der Körper plötzlich auf Widerstand geht

Was ist Histamin eigentlich?

Histamin ist ein körpereigener Stoff, der bei Immunreaktionen, Magenfunktionen und sogar im Nervensystem eine Rolle spielt. Normalerweise reguliert sich das ganz gut von selbst.

Bei manchen Menschen aber nicht. Dann reichen kleine Mengen histaminreicher Lebensmittel – und der Körper reagiert über: mit Kopfschmerzen, Magenbeschwerden, Hautreaktionen oder einem vollen Druckgefühl im Kopf. Das nennt man Histaminintoleranz.

Der Auslöser? Ein Ungleichgewicht zwischen aufgenommenem Histamin und dem Enzym, das es abbauen soll: DAO (Diaminoxidase).

cannabis und histamine

Und was hat Cannabis damit zu tun?

Cannabis enthält kein Histamin. Trotzdem berichten einige Menschen nach dem Konsum von Symptomen, die stark an eine Histaminreaktion erinnern – etwa:

  • Brennende Augen oder Schleimhäute
  • Laufende Nase oder starker Druck im Kopf
  • Übelkeit oder Magenschmerzen (besonders nach Edibles)
  • Allgemeines Unwohlsein nach dem Konsum, obwohl alles „clean“ war

Die Ursache liegt nicht im Histamingehalt des Cannabis selbst – sondern in der Wirkung auf dein Immunsystem, deine Schleimhäute und dein DAO-Gleichgewicht.

5 mögliche Reaktionsquellen im Überblick

  1. Blüten mit Pollen oder Rückständen: Outdoor-Cannabis oder schlecht verarbeitete Blüten enthalten manchmal Pflanzenpollen oder mikroskopisch kleine Schimmelsporen. Diese können dein Immunsystem reizen – und Histamin freisetzen.
  2. Histaminfreisetzung durch Terpene: Manche Terpene wie Limonen, Linalool oder Myrcen wirken bei empfindlichen Personen histaminfreisetzend – besonders bei hohen Dosierungen oder in Kombination mit anderen Reizstoffen.
  3. Kontaminierte Blüten: Rückstände von Düngern, Pestiziden oder unsaubere Trocknung → mikrobieller Stress → Immunreaktion.
  4. Kombination mit anderen Histaminfallen: Alkohol, gereifter Käse, Tomaten, fermentierte Produkte oder Zitrusfrüchte plus Cannabis? Kann schiefgehen – besonders bei DAO-Mangel.
  5. Reaktion auf THC selbst: Erste Studien deuten darauf hin, dass THC mastzellaktivierend wirken kann. Diese Zellen sind Speicher für – genau – Histamin.

Was du als histaminempfindlicher Konsument tun kannst

Bereich Empfehlung
🔍 Blütenwahl Möglichst Indoor, gut getrocknet, sauber verarbeitet
🌱 Terpenprofil Milde Sorten mit sanften Aromen bevorzugen – weniger Zitrus, mehr Kräuter
💨 Konsumform Kein Tabak! Vaporizer oder pur rauchen
⛔ Kombinationen Kein Alkohol, keine histaminreichen Speisen direkt davor oder danach
💊 Vorbereitung DAO-Tabletten ca. 30 Min vor dem Konsum einnehmen
🧘 Alternative CBD-dominante Sorten probieren – bei vielen deutlich verträglicher


Deluxe Tipp:

Was aussieht wie eine Unverträglichkeit gegen Gras, ist oft eine Kombination aus Histaminbelastung, sensibler Schleimhaut und externen Triggern. Wer darauf achtet, was, wann und wie konsumiert wird, kann viele Reaktionen vermeiden.

Kurz gesagt:

Cannabis enthält kein Histamin – aber es kann trotzdem eine Histaminreaktion auslösen.
Vor allem, wenn dein Körper ohnehin an der DAO-Grenze fährt. Die Lösung:
Kenne deine Trigger. Wähle deine Sorten. Und vergiss die DAO-Tablette nicht.